Oft ist es schwierig für die Betroffenen, narzisstische Eltern zu erkennen. Dennoch kann dies ein wichtiger Teil deiner persönlichen Reise sein, um alte Wunden zu heilen. Hier sind einige Anzeichen, die auf narzisstischen Eigenschaften bei Eltern hinweisen können:

1. Egoismus: Narzisstische Eltern sind selbstzentriert. Sie neigen dazu, sich selbst und ihre Bedürfnisse an die erste Stelle zu stellen. Sie haben wenig Interesse an den Bedürfnissen oder Gefühlen ihrer Kinder. Das führt bei den Kindern narzisstischer Eltern im Erwachsenenalter dazu, dass sie ganz automatisch ihre Bedürfnisse verdrängen. Insbesondere in der Partnerschaft kommt es dazu, dass die Bedürfnisse nicht erfüllt werden. 

2. Mangel an Empathie: Narzisstische Eltern können sich nicht richtig in die Gefühlswelt und Perspektiven ihrer Kinder hineinversetzen. Mitgefühl schafft aber Verbindung und so entsteht nie eine echte Verbindung zwischen den Eltern und dem Kind. Viel mehr kommt es dazu, dass die narzisstischen Eltern das Kind nicht als eigenständiges Individuum ansehen, sondern als Abbild von sich selbst. Außerdem kann es dazu kommen, dass sie ihre unerfüllten Sehnsüchte und Wünsche auf das Kind projizieren. So leben die Betroffenen von narzisstischen Eltern auch im Erwachsenenalter das Leben ihrer Eltern und nicht ihr eigenes Leben. So ist es nicht möglich für denjenigen, eine eigene Identität aufzubauen. 

3. Zuckerbrot und Peitsche: Narzisstische Eltern haben oft hohe Erwartungen an ihre Kinder und können sehr unfair werden, wenn die Kinder diese Erwartungen nicht erfüllen. Uns so bekommen die Kinder oft nur dann Lob und Anerkennung, wenn sie den Erwartungen der Eltern entsprechen. Andererseits könnten sie ihre Kinder auch übermäßig loben, um das zu bekommen, was sie für das Kind wollen. Insgesamt führt das dazu, dass man die Eltern als unberechenbar wahrnimmt. Sie können innerhalb von Sekunden ihre Meinung und Stimmung ändern und sind, wie eine tickende Zeitbombe. So werden die Bindungspersonen für das Kind zu einer unsicheren Komponente, was allzu oft dazu führt, dass man auch als Erwachsener das Vertrauen in die Welt und in die Menschen verliert.

4. Manipulation: Manipulationen sind bei narzisstischen Eltern an der Tagesordnung. Um ihr eigenen Ziele zu erreichen und ihre Bedürfnisse zu erfüllen wird das eigene Kind als Spielball benutzt. Hier kommt es auch dazu, dass die Kinder als Objekt angesehen werden oder wie ein Eigentum betrachtet werden. Im Erwachsenenalter zeigt sich das dann in einem geringen Selbstwert oder die Betroffenen geraten immer wieder in Beziehungen, wo sie ausgenutzt werden. 

5. Lügen: Für Narzissten ist die Außendarstellung besonders wichtig. Der Alltag in so einer Familie besteht oft darin, die Fassade aufrecht zu erhalten und so werden Lügen unter den Teppich gekehrt oder alles verschwiegen. Offene Narzissten leugnen auch oft das, was sie getan haben oder machen Opfer zum Täter, um besser dazustehen. 

All diese Dinge hinterlassen seelische Wunden in den Kindern narzisstischer Eltern. Der erste Schritt ist es, ein Bewusstsein darüber zu erlangen, welche Dynamiken sich im Familiensystem abgespielt haben, damit man daraufhin die Wunden heilen kann und vor allem Dinge anders machen kann als die eigenen Eltern. Hör dir meine ausführliche Podcastfolge an, um das Thema besser verstehen zu können: